Opera Where it
doesn´t
exist
Von der Peripherie in die Zukunft
Im Rahmen einer musikwissenschaftlichen Tagung zur Zukunft der Oper der Uni Greifswald in Kooperation mit dem Zühlitz e.V. erarbeiteten Anja-Christin Winkler und Ilka Seifert Performances, die sich mit dem Thema des Opernkanons wie der Institution Oper selbst künstlerisch auseinandersetzten. Sie nahmen die Frage nach der Peripherie ernst und luden am 16. Mai 2024 die Tagungsteilnehmer:innen an einen Ort, an dem eigentlich keine Oper zu erwarten ist: an den Nordstrand von Wittow/Rügen.
Performance I
Im Vorfeld hatten sie die Teilnehmenden nach Opernfiguren befragt, die jene für zukunftsfähig erachteten. Opernarien der in diesem Sinne partizipativ ausgewählten acht Figuren wurde von vier Sänger:innen im
ersten Teil der Performance live gesungen, sie bewegten sich dabei frei am Strand, zwischen Wasser, Sand und Dünen mitsamt dem Publikum, das ihnen ebenso frei folgen und individuell nachspüren konnte. Die (Orchester-) Begleitung ließ sich über Funkkopfhörer mit dem unverstärkten Gesang ins selbst gewählte Verhältnis bringen.








Performance II
Die zweite Performance entwarfen Kompositionstudierende der HMT Rostock, sie hatten angesichts des Meeres das Thema Warten in den Vordergrund gestellt, dazu einen musikalischen Rahmen – stimmlich wie instrumental – bereitgestellt und ließen das Publikum ihrerseits auf dramaturgische Prozesse Einfluss nehmen. Die beide Teile abschließende Entscheidung zur Oper der Zukunft wurde von Studierenden der Uni Greifswald und der HMT Rostock wie der HMT Leipzig als Repräsentant:innen einer jüngeren Generation getroffen.
Von diesem temporären Opernlabor sollten neue Impulse für Opern- und Musiktheaterschaffende, für regionale und überregionale Multiplikator:innen ausgehen, die wir dazu eingeladen hatten.
Über Pressearbeit und social media wurde dieses Experiment verbreitet (der NDR berichtete darüber) und es wird aktuell in Form einer wissenschaftlichen Publikation ausgewertet. Darüber hinaus entstand ein kurzes Dokumentationsvideo des auch installativ mitwirkenden Künstlers Holger Stark (Klein-Warin) in Zusammenarbeit mit dem Mediengestalter Marcus Napieralla (Rostock):
Konzeption und Realisation von Tagung und Performances:
Dr. Ulrike Hartung, Dr. Verena Liu, Prof. Dr. Gesa zur Nieden, Ilka Seifert, Anja-Christin Winkler
Performance I: Opernfiguren für die Zukunft
Die Sängerinnen und Sänger in Reihenfolge des Auftrittes:
Franziska Giesemann – Tosca aus: „Tosca“
Sarah Kollé – Cherubino aus: „Le nozze di Figaro“
Diogo Mendes – Marquis de Posa aus: „Don Carlo“
Linda Ahlers – Rusalka aus: „Rusalka“
Diogo Mendes – Don Giovanni aus: „Don Giovanni“
Sarah Kollé – Lucia aus: „Lucia di Lammermoor“
Franziska Giesemann – Isolde aus: „Tristan und Isolde“
Performance II: Warten
Kompositionen von Studierenden der Hochschule für Musik und Theater Rostock:
Ioannis Zabczuk Behrend, Xiyu He, Yoona Hong, Jeong-Ah Lee, Pauline Lunow, Paul Ersfeld Mandujano
Instrumente:
Carlos Franco und Alban Pohle – Trompete
Jeong-Ah Lee – Akkordeon
Pauline Lunow und Ioannis Behrend Zabczuk – Perkussion
Linda Ahlers – La Speranza aus: „L’Orfeo“ – Sopran
Tontechnik: Anja-Christin Winkler
Kostüme: Eva Humburg, Anja-Christin Winkler
Koordination Theater Vorpommern: Vanessa Zuber
Bühnenbild-Installation: Holger Stark
BMBF-Projekt „Fragmentierte Transformationen“ (FragTrans), Teilprojekt „Der Opernkanon als kulturelles Erbe“ der Universität Greifswald
Interdisziplinäres Forschungszentrum Ostseeraum (IFZO) der Universität Greifswald
Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft der Universität Greifswald in Kooperation mit dem Schule Zühlitz e.V., der HMT Rostock, HMT Leipzig und dem Theater Vorpommern
Gefördert durch Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Bürgerfonds Kultur des Landesförderinstituts Mecklenburg-Vorpommern, Bürgerstiftung Vorpommern, Fonds für Vorpommern und das östliche Mecklenburg, Freunde der Universität Greifswald