Geschichte
Neue Siedler
Nach dem 1. Weltkrieg erlebte Wittow, wie ganz Rügen, einen großen Besiedlungsboom. Viele der alten Großgrundbesitze waren verschuldet, wurden von der Pommerschen Siedlungsgesellschaft aufgekauft mit dem politischen Ziel, die Anzahl Bauernhöfe mittlerer Größe zu erhöhen. Siedler, überwiegend aus Schleswig-Holstein und Westfalen, wurden durch günstige Preise angelockt und gründeten neue Erbhöfe auf dem unwirtlichen Windland.



Umbrüche
Die alte Landschule wurde schnell für die vielen neuen Familien zu klein. Man baute eine neue Schule mit zwei modernen Klassenräumen. Am Ende des 2. Weltkrieges kamen viele Menschen, die aus den ehemaligen Ostgebieten vertrieben wurden, auch nach Rügen und fanden hier unter schweren Bedingungen eine neue Heimat. In bemerkenswert kurzen Abständen folgten mehrere Umbrüche: der Bodenreform der jungen DDR mit der Bildung bäuerlicher Kleinbetriebe folgte die Kollektivierung in LPGs, seit den 60er Jahren setzte sich die Industrialisierung mit der Neustrukturierung der Landschaft durch und 1990 schließlich folgte die Privatisierung.




Lehrer
als Zeitzeuge
Die Schule zählte in den Zeiten nach dem Krieg bis zu 60 Schüler und Schülerinnen, die von zwei Lehrern unterrichtet wurden. 1954 begann der Junglehrer Wolfgang Franke seine Arbeit in der Schule, die dort bis 1972 andauerte. Leider ist er 2024 verstorben. In zwei ausführlichen Video-Interviews berichtet er über seine Zeit als Lehrer und über die Lebens- und Arbeitsbedingungen, aber auch über seine pädagogischen Ziele.